„Hausbesuche intensiv und erfolgreich“

Wahrscheinlich hat sich niemand einen Wahlkampf im düsteren November gewünscht. Verlockender scheinen Veranstaltungen im Freien, bei Sonnenschein und Helligkeit bis in die späten Abendstunden. In meiner Bewerbungsphase um das Bürgermeisteramt erlebe ich allerdings auch die angenehmen Seiten des tristen Novembers. Die Menschen, die ich zuhause besuche, laden mich oft zum Gespräch in ihre Wohnung ein. Ich freue mich, dass sie mir so offen und interessiert begegnen. Dieser sogenannte Haustürwahlkampf kostet Kraft und Zeit. Beides ist es wert. Mir ist erneut klar geworden, dass wir auch mit größter Transparenz und den vielfältigsten Beteiligungsangeboten nicht alle Menschen erreichen werden. Es gibt Bürgerinnen und Bürger, denen Verwaltung und kommunalpolitische Entscheidungen zu kompliziert und zu weit weg sind oder die sich nicht dafür interessieren. Ich bin in den letzten Wochen bewusst auch auf diese Bürgerinnen und Bürger zugegangen. Als Bürgermeister wäre mir wichtig, diesen Dialog nicht abreißen zu lassen, sondern immer auch auf alle Menschen zuzugehen.

In den Gesprächen begegnen mir häufig Fragen nach den Krediten der Landesgartenschau und die Erwartung, dass ich den letzten Kredit über 700.000 Euro hätte verhindern müssen. Ich bin froh, dass ich diesen Punkt dann ausführlich erklären kann. Tatsache ist, dass die Zustimmung durch den Verwaltungsausschuss ein Fehler war. Bekanntlich sind die Entscheidungen aber alle einstimmig gelaufen und niemandem ist dieser Fehler aufgefallen – auch der Kommunalaufsicht nicht. Heute wissen wir, dass die zu erwartenden Einnahmen, auf denen diese Entscheidungen beruhen, nicht stimmten. Mit dem heutigen Wissen würde ich den Überbrückungskrediten nicht mehr zustimmen und das gilt sicherlich für alle Ratsmitglieder.

Ich habe volles Vertrauen in die Strafverfolgungsbehörden, die die Vorgänge überprüfen. Ich will aber auch deutlich machen: Die Landesgartenschau ist von der Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger in einer Bürgerbefragung gewollt und vom Stadtrat beschlossen worden. Es war eine schöne Landesgartenschau, die auch eine nachhaltige Verbesserung unserer Infrastruktur bewirkt hat. Bei allen kontroversen Diskussionen sollten wir das nicht kaputtreden.

Anna Feg

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